Dienstag, 28. April 2009

LET'S DO IT AGAIN


Die extrem rechte Bürgerbewegung „pro Köln/pro NRW“ plant eine Wiederholung ihres so genannten „Anti-Islamisierungskongresses“. Nachdem die RassistInnen im September letzten Jahres an unseren Massenblockaden scheiterten, wollen sie es nun noch einmal versuchen. Erwartet werden erneut VertreterInnen der extremen Rechten aus ganz Europa. Das Spektakel soll einer der Höhepunkte im Wahlkampf vor der Kommunalwahl in NRW werden. Gleichzeitig soll vor der Europawahl demonstriert werden, wie gut die europäischen Rechtsaußenparteien miteinander kooperieren.

HINGEGANGEN!

Freitag, 17. April 2009

Samstag, 17. Januar 2009

Montag, 29. September 2008

Historisches Wegekreuz




Denkmalgeschütztes Haus, Lindenstraße Düsseldorf

Freitag, 19. September 2008

Donnerstag, 4. September 2008

Auszug aus dem „Titurel“ (Strophe 122-124)

(122)
Ich hân vil âbende al mîn schouwen
ûz venstren über heide, ûf strâze unt gein den liehten ouwen
gar verloren. er kom et mir ze selten.
des müezen mîniu ougen friundes minne mit weinen tiure gelten.

(123)
Sô gên ich von dem venster an die zinnen.
dâ warte ich ôsten unt westen, obe ich möhte des werden innen,
der mîn herze lange hât betwungen.
man mac mich vür die alten senden wol zelen, niht für die iungen.

(124)
Ich var ûf einem wâge eine wîle.
dâ warte ich verre, mêre dane drîzec mîle,
durch daz ich hôrte solhiu maere,
daz ich nâch mînem iungem clârem friunde kumbers enbaere.


Wolfram von Eschenbach (Lebensdaten sind spekulativ: geb. um 1160/80; gest. um/nach 1220)


(Übersetzung Strophe 122)
Ich habe soviele Abende all meine Blicke aus dem Fenster, über die Heide, auf die Straße und hin zu den hellen Auen umsonst ausgesandt: Er kam doch niemals zu mir. Deshalb müssen meine Augen die Liebe zum Geliebten mit Weinen teuer bezahlen.

(Übersetzung Strophe 123)
So gehe ich vom Fenster weg, hin an die Zinne. Da schaue ich aus nach Osten und Westen, ob ich den erkenne, der mein Herz schon lange bezwungen hat. Man kann mich mit Grund schon zu den alten Sehnsüchtigen zählen, nicht zu den jungen Liebenden.

(Übersetzung Strophe 124)
Ich fahre lange auf den Wogen umher, da schaue ich weit aus, mehr als dreißig Meilen, um solche Berichte zu hören, die mir den Kummer um meinen jungen, schönen Freund nehmen.


Der Text folgt der Studienausgabe des „Titurel“ von Helmut Brackert und Stephan Fuchs-Jolie mit einer sehr guten Einführung und einem sehr guten Stellenkommentar (Berlin, New York 2003). Übersetzung: Martin Schuhmann

Das Werk
Wolfram hat den „Titurel“ wahrscheinlich um 1220 verfasst, das Werk ist uns nur in zwei kurzen Fragmenten überliefert. In einer komplizierten Strophenform und in einem schwierigen Mittelhochdeutsch wird die Vorgeschichte des Tods eines Ritters erzählt – des Mannes, nach dem sich die Sprecherin Sigune oben sehnt. Obwohl sie sich nach ihm verzehrt (wenn wir dem Text glauben dürfen), wird sie ihrem Geliebtem Schianatulander durch eine Vorbedingung für ihre Liebe in den Tod schicken: Die junge Frau will ihm erst ihre Liebe geben, wenn er einen entlaufenen Hund zurückholt, auf dessen kostbarer Hundeleine der Roman einer unglücklichen Liebe steht. Heute wird das Werk meist als Ergebnis einer Sprach- und Sinnkrise gelesen.

Montag, 1. September 2008