Freitag, 28. Dezember 2007

Zeit der Rauhnächte

Als Rauhnächte (auch Raunacht oder Rauchnacht) sind einige
Nächte um den Jahreswechsel, denen im Brauchtum Österreichs
und des südlichen Deutschlands besondere Bedeutung
zugemessen wird.

Es gibt Unterschiede in der Anzahl der Rauhnächte, zwischen
drei und allen zwölf Nächten, je nach Region:
Als die vier wichtigsten Rauhnächte werden bezeichnet:
21./22. Dezember (Thomasnacht / Wintersonnenwende)
(Längste Nacht des Jahres)
24/25. Dezember (Christnacht)
31. Dezember/1. Januar (Silvesternacht)
5./6. Januar (Epiphaniasnacht)
In manchen Gebieten wird die Thomasnacht nicht hinzugezählt.

Historisch und nicht aus kirchengeschichtlicher Sicht be-
trachtet, sind die Rauhnächte ein heidnisches Ritual.
Eine Zeit der Geisteraustreibung oder -beschwörung &
zum Kontakt mit Tieren. Zur Mitte der Zwölfnächte (Silvester)
sollte Wotan mit den Toten zur wilden Jagd aufbrechen.
Nach altem Volksglauben steht das Geisterreich nun offen,
und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister haben
Ausgang. Dämonen können Umzüge veranstalten oder mit der
wilden Jagd durch die Lande ziehen. Bis in die jüngere Zeit war
in weiten Teilen Europas der Glaube verbreitet, dass sich
zauberkundige Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlos-
sen hatten, zu dieser Zeit in Werwölfe verwandelten und in
dieser Gestalt Mensch und Vieh bedrohten.
Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen, soll die Unholde
fernhalten. Auch die Bräuche um die Winterauskehr am Ende des
Faschings stehen in diesem Kontext: Die Geister, die sich doch
eingenistet haben, können dann endlich und endgültig vertrieben
werden.

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