Freitag, 29. Februar 2008

Donnerstag, 28. Februar 2008

Spencer Tunick










Vor einiger Zeit hat Greenpeace Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Fotograf Spencer Tunick mit dieser aufsehenerregenden Aktion auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher aufmerksam gemacht. Besonders bemerkswert finde ich hier die symbolische Verbindung zwischen der Verletzlichkeit des Gletschers und den nackten Menschen auf ihm.

Hexenstein - Gerresheim


im Jahre 1738 wurden in Gerresheim (Düsseldorf) zwei Frauen wegen "Hexerey" verbrannt




1775 die letzte Hexenverbrennung in Deutschland
1782 die letzte Hexenverbrennung in der Schweiz

Am 5. Dezember 1484 erließ Papst Innozenz VIII. die berüchtigte Hexenbulle Summis desiderantes affectibus. Darin heißt es, dass besonders in deutschen Landen "zahllose Personen beiderlei Geschlechts ... vom heiligen katholischen Glauben abfallen, Unzucht mit Teufeln treiben und mit ihren Zaubersprüchen ... die Menschen insgesamt verderben."
Die Inquisitoren Institoris und Sprenger wurden beauftragt, in Deutschland gegen Hexen und Zauberer vorzugehen. In ihrem Werk Hexenhammer oder Malleus maleficarium haben die beiden fanatischen Dominikanermönche beschrieben, woran man eine Hexe erkenne und wie mit ihr zu verfahren sei. Das Buch wurde eine der unheilvollsten Schriften der Geschichte. Es diente über 200 Jahre zur Legitimierung der brutalen Vorgehensweise gegen angebliche Verdächtige.
Unklarheit herrscht bis heute über die Zahl der hingerichteten Opfer, da von den Prozessen meistens keine Protokolle überliefert sind. Die Schätzungen schwanken zwischen 100 000 und 500 000, es werden aber auch sehr viel höhere Zahlen angesetzt. Drei Viertel der Opfer der Verfolgungen waren Frauen, vereinzelt wurden auch Kinder angeklagt.

Im Januar 2007 wurden drei Frauen in Liquiçá/Osttimor beschuldigt Hexen zu sein. Die Frauen im Alter von 25, 50 und 70 Jahren wurden ermordet und ihr Haus angezündet. Drei Verdächtige wurden von der UN-Polizei verhaftet. Es ist der erste Fall dieser Art im mehrheitlich katholischen Osttimor.
In Indonesien wurden nach der Absetzung Suhartos zwischen Dezember 1998 und Februar 1999 ca. 120 Personen als Hexen ermordet.
In vielen traditionellen Ethnien des südamerikanischen Tieflandes zählt die Ermordung einer Hexe oder eines Zauberers zur zwingenden Folge einer tödlichen Erkrankung.
In Indien wurden zwischen 2001 und 2006 400 Menschen im Bundesstaat Assam unter Hexereivorwürfen umgebracht.

Sarah Bernhardt





"la voix d´or" Rosine Bernardt *1844, † 26. März 1923 in Paris

Mittwoch, 27. Februar 2008

Hedonismus & Agonie

Sie machten mich warten
Und gaben mir zu kleine Schuh’
Zeh und Ferse ab!
RUKEDIKU
Jede Frau an ihren Platz
Diät – extra nur für mich, mein Schatz?
Ja, gar zierlich fein ist das Gewand der Braut
Und schaut: jede Frau an ihrem Platz
Diät – extra nur für mich, der Schatz
RUKEDIKU - aber wer hört denn schon den Tauben zu?
Das bisschen Blut, was schert es Dich?
Geh halt zum Arzt und stör mich nicht!
RUKEDIKU, RUKEDIKU – aber:
Zeit zieht ins Land
Der Augen Glanz vergeht
Neue Schuh’ sollen her
Der Vertrag, er steht
Das bisschen Schmerz, was schert es Dich?
Geh halt zum Arzt und stör uns nicht!
Dein RUKEDIKU lass sein, das geht jetzt nicht!
Du fühlst zuviel und mach aus das Licht!
Gut geht’s Dir doch!
Was willst Du noch?
Und hack der Tochter Zeh & Ferse ab!
Der Vertrag soll halten bis ins Grab!
RUKEDIKU, RUKEDIKU – aber wer hört denn schon den Tauben zu?

Vladimir Jankélévitch "Der Tod"

Wir könnten über den Tod nachdenken, ihn denkend einkreisen, denkend auf ihn Bezug nehmen oder - und hier liegt der Grundgedanke von seiner Philosophie - wir denken an etwas anderes als den Tod, nämlich an das Leben. Denn da sich das Nichts nicht denken lässt, "denkt, wer den Tod denkt, das Leben. Der Mensch ist dazu verurteilt, die Fülle zu denken und nur die affirmative Positivität des lebenden Sterblichen zu kennen!"

Das Wichtigste ist, dass der Tod das Leben unvermeidlich beendet. Mit dem Tod hören alle Möglichkeiten des Lebens schlagartig auf, Möglichkeiten zu sein. Nur im Tod findet sich die vollkommene Unmöglichkeit. Für Jankélévitch ist das Leben in erster Linie der Raum, in dem Dinge möglich sind. Und das Leben ist ihm der höchste Wert überhaupt. Dadurch wird die Behauptung, etwas sei unmöglich, ein Verrat am Leben. Der Glaube an schicksalhafte Mächte und an die Unüberwindbarkeit wird bei Jankélévitch zum Verbrechen am Leben.

(* 1903, † 1985 - französischer Philosoph & Musikwissenschaftler)

Dienstag, 26. Februar 2008

no comment

Tina Fey:I want to say something about those calling Hillary a bitch... Yeah, well she is... So am I, so is she (pointing at Weekend Update news host Amy Poehler) Deal with it.

Bitches get things DONE! (Amy says yeah and starts nodding her head in rhythmn and saying more yeahs, uh huhs and a you go girl)

Like back in grammar school, they could have had priests teaching you but no, they had tough old nuns who slept on cots and who can hit ya and you HATE those bitches. But at the end of the school year you sure KNEW the capital of Vermont!

So COME ON Texas and Ohio

Get on board, it's not too late!...

BITCH IS THE NEW BLACK!

night poem

ich will für die Tränen keinen Wein
die Furchen im Herzen dürfen sein
- just love and time -

Augsburger Puppenkiste - 60 Jahre

"Also, es ist ein mürrisches Kastenbrot....."

FIRST ASPIRANTS



'ein Hut beschützt das Chi'

StudentenBaby

Heutzutage - gestern in der UBahn

Demontrationen sind out - man schreibt eine ProtestSMS!

Wo ist Lethe?

All die Reste,
die funkel-baren Wunder
in den Beutel geschnürt
und auf die Bühne gebracht,
in des Publikums Grab.
Auf dass sich die Seele
erheben mag
in andre Gefilde,
in eine milde Sicht
des Seins
dieser Welt
& der anderen...

Montag, 25. Februar 2008

Happy 13

MenschMaschine!

Die Maschine hat sich einen Maulkorb angelegt, Filter eingebaut und Ventile zur Drainage der verkrusteten Oberfläche geschaffen. Maschine muss funktionieren, sonst schimpfen die Motten.
Gesellschaftlich vertretbare Produktivität lässt sich bei Maschine noch einstellen; habe den Eindruck, dass Motten wollen - neues Programm für Profit & Erfolg.
Maschine streikt.
Motten toben.
Maschine kaputt,
muss zur Reparatur.
Wer soll das bezahlen?

Motten wollen, dass Maschinen leben.
Tod ist unangenehm.

Maschinen dürfen auch Kritik machen.
Kämpferblut ist ergiebig.
Träumerblut ist süß.
Und sie lachen so gern, die Motten.
Nettes Programm.

( anno 2006 )

jetzt, 2 Jahre später fand ich eine Antwort >

good old 80's


Rainbirds

Sonntag, 24. Februar 2008

LIEBE DANACH

'Hatte ich geschlafen?' fragte ich mich, während ich mal wieder an einem Gedanken kaute, wie an einer alten Schuhsohle. Ich musste an Steinbeisser aus der Unendlichen Geschichte denken und war froh, dass ich Bilder hatte.
Die Verzweiflung birgt manchmal Todessehnsucht, besonders bei schlaflosen, ausgezehrten Zuständen. Sogar Mordgedanken waren drin. Das gebe ich unumwunden zu - ich wollte erdolchen! Ich sehe es noch genau vor mir.
Sowas wechselte sich je nach Verfassung mit purer Sehnsucht ab, die mich den Traum des schönen Wiedersehens träumen liess.
Auf einmal kam die Sache mit dem unerwartenen HappyEnd ins Spiel.
'Welche realen Tragik-Komödien kannte ich? Zu profan eigentlich, aber wenn's hilft...!' dachte ich, würde ich sogar die Rolle annehmen.
Aber dann mit Ewigkeitsanspruch.
Regelmässige Nahrungsaufnahme klappte, Termine auch, Paranoia ohne Alkohol - nicht schlimm; nur die Sache mit dem Schlaf. In der einen Nacht um zwei Uhr aufwachen und in der nächsten um zwei für ein paar Stunden. Zumindest etwas. Und meinte damit einen neuen Rhythmus für mich begründet zu haben. These rings - alles kommt wieder - Du auch?

take a walk





die andere Sicht von Köln, das Veedel Nippes

Fundstücke des Tages





- song chart/flickr -

Samstag, 23. Februar 2008

Undo

on Safari

oje, biste auf Safari, sieht die Welt gleich ganz anders aus.
bin ja immer ein bisserl oldfashioned, aber ich muss sagen -
ist schon fein!
http://www.apple.com/safari/download

- ja, und irgendwann auch WordPress -

EUPHEMISMUS

der Frühling naht, die Vögel singen
und wenn's wärmer wird
riecht der Dreck stärker, der auf unsren Strassen liegt
der Himmel blau
& da ich Muße hab'
und aus dem Fenster schau'
denk' ich an das Krankenhaus,
in welches ich gebracht - verbracht
Verbrechen an der Menschlichkeit
wenn ich nun die Sprach' nicht hätt'
und meine Weltenphantasie
wie leer und klein
wär doch der Raum des Weges
alte Tabus reiten allein
Unaussprechlichkeit wächst
soll wohl so sein
was verfluch' ich den kafkaesken Wahn
welch' Sinn mag das ergeben
nur um zu schreiben
was ist das für ein Leben
manch einer will doch gar nicht sehen
Geschlechts-/Geschichts-Verbrechen an der Meschlichkeit
Schattenkampf mit dem Rücken an der Wand
Hexe, Hure, Hausfrau
sicher, mit dem Rücken an der Käfigwand
Deutschland!

Freitag, 22. Februar 2008

Henryk M. Broder

seines Zeichens Journalist und Schriftsteller, der sich selbst als Deutschlands Schandmaul Nr.1 bezeichnet und eine Online-SparringArena betreibt, schwingt sich heroisch für die Massen im 2-Tage-Selbstversuch auf und beweist keck, dass sogar er von 3,76€-Aldi-Kost leben kann!

Ein Hoch auf die Presse & auf Big Broder!

> mir wurde letztlich ein Artikel auf 'Lizas Welt' empfohlen und schon war ich in der Schlammschlacht des Medienzirkus angelangt. ja - und Dissen ist in der HipHop & Rapszene eine Kunstform - ich finde darüber sollte ein Artikel geschrieben werden >>
DIE GEFÜHLTE HIPHOPISIERUNG IN DEN DEUTSCHEN MEDIEN!
da ich obige Sendung einfach nur beschämend und peinlich finde, habe ich es mir nicht nehmen lassen & einen Leserbrief an die 'Welt' geschrieben; allerdings befinden sich bei den Artikeln, die seinen Namen tragen oder sich mit Mr. Modest beschäftigen die Kommentar- u. Leserbriefe im 200-300stelligen Bereich?
MottenMenschen scharen sich um einen Profilneurotiker!
aber was will ich von einem Land erwarten wollen, in dem der 16-Jahres-Kanzler verlauten liess:"Die neue Armut ist eine Erfindung des sozialistischen Jet-sets."

(Nachtrag: watchberlin.de hat Kommentare nachgetragen!)

Bei Sternenlicht

Ein blass-lila wolkenloser Sonnenuntergang mit einem Nachklang, dessen pastell-farbenem Beige ein wenig Orange beigemischt ist. Pinke Flugzeuge mit ihren rosa Kondensstreifen stürzen dem Gestirn nach. In dieser surreal anmutenden Atmosphäre scheint alles möglich zu sein.
Die mit blühendem Efeu bewachsene Mauer, auf welcher bei Tag Admiral-Schmetterlinge, Bienen und Hummeln tanzten, gleitet vor meinen Augen in den Schatten, bis sich nur noch die hrausragenden perligen Blütendolden des Efeus gegen den Himmel abheben.
Eine Amsel, die auf der metallisch-reflektierenden Regenrinne gelandet ist, wirft der versinkenden Sonne noch schnell einen letzten Blick nach.
Kaum dass der erste Stern erscheint, fliegen die Fledermäuse und rufen die Nacht herbei.
Ich wartete am nächsten Tag, um das Schauspiel nochmal zu erleben.

( Spätsommer '06 )

Donnerstag, 21. Februar 2008

"Von einem der auszog"

Wim Wenders-Portrait

SUNSHOWERS


m.i.a.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Dienstag, 19. Februar 2008

Komm her!

Bring mich um die Ecke, komm
Kummer bring mich um
Für gerechnet ein paar Stunden Segen
Es soll reichen für das Leben
Zwischen Pein und Wirklichkeit
Was Du machst, ist Dir gegeben
Wieder bist Du mir im Schlaf erschienen
Ich konnt' nicht genug Dich lieben
Erwacht wähl' ich das freie Stück -
Unglück
Der Umstände Kind
Mein Herz gerinnt
Gequält - geschält
Krokodil aus dem Karton
Komm! Bring mich um die nächste Ecke
Kummer bring mich um

Die Sache mit dem Geschmack

Der Zirkus ist in der Stadt und ich gehe nicht hin. Über die Witze des Augustin konnte ich noch nie lachen. In der mächtigen Arena des aufbrandenden Humors fühle ich stille Einsamkeit.
Der Zirkus ist immer in der Stadt.

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
H.K. Hesse

Montag, 18. Februar 2008

GewitterNähe

wenn sich Blütenträume
nach Wind & Regen
wünschen
Gaia zu finden

Räume unerschlossener Vielfalt
zur Kunst gereifte Natur
Orgien an Grazie
Gaia finden
in diesem Meer von Bunt

(Juni '07)

WutGedicht

fesselt die Kräfte
bewegt sich was
eiskalt - blutrot
Liebesdiebe
Schlangenworte
grausam - mächtig
frei

(Juli '07)

SonnTägliches

Der Blick starr an den Gedanken geheftet; ein aufgerissener Mund, in dem ein verzweifelndes Weinen erstarb; die Augen müssen das Bild fixiert haben -
unauslöschbar.

Die Stimme der nahen Glocken, welche alles durchdrang, war für die Toten -
so machte es Sinn.

Da Liebe nicht genügsam ist, wird der Mensch, der sich selbst liebt stets wachsen -
an sich selbst und über sich selbst hinaus.

Ich lief ins gute Gestern und probierte dort in die Höhe zu steigen.
Die Unwegsamkeit hatte ich dabei außer Acht gelassen. Deiner Worte Beschaffenheit liess mich in das Tal gleiten, in dem du deine Heimat hast. Wir sangen ein Lied, dann nahm ich Abschied.

Sonntag, 17. Februar 2008

EUROPA


-by Lars von Trier-

Simone Weill

Steigt man in sich selbst hinab,
so findet man, dass man genau das besitzt,
was man begehrt.

* 3. Februar 1909 in Paris; † 24. August 1943 in Ashford (Kent)
- war eine franz. Anarchistin, Philosophin und Mystikerin -

Ingeborg Bachmann

"Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie (...) Blutschande (...) Friedhof der ermordeten Töchter (...) Die neuen Wintermorde sind angekommen (...) Buchheil (...) Staunend leben (...) Schreiben im Staunen (...) Wenn jemand alles ist für einen, dann kann er viele Personen in einer Person sein (...) Es war der Anfang einer universellen Prostitution (...) Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz (...) In meinem Hals steckt ein wahnsinniges Lachen, aber weil ich fürchte, daß ich dann nie mehr aufhören könnte zu lachen, sage ich nichts mehr und werde immer düsterer (...) rauchen und warten (...) Seit wann haben wir dunkle Schatten über der Zentralheizung? (...) Etwas müssen wir doch an der Wand haben, wenn wir schon keine Bilder aufhängen (...) Es muß schon etwas bei den Primaten und später bei den Hominiden danebengegangen sein. Ein Mann und eine Frau...seltsame Worte, seltsamer Wahn! (...) Ich habe in Ivan gelebt und sterbe in Malina (...) Es war nicht Malina (...) Es war Mord."

Pettersson & Findus

Nietzsche - für Alle und Keinen

Vom Lesen und Schreiben
Von allem Geschriebenen liebe ich nur Das, was Einer mit seinem Blute schreibt. Schreibe mit Blut: und du wirst erfahren, dass Blut Geist ist.

Es ist nicht leicht möglich, fremdes Blut zu verstehen: ich hasse die lesenden Müssiggänger.

Wer den Leser kennt, der thut Nichts mehr für den Leser. Noch ein Jahrhundert Leser - und der Geist selber wird stinken.

Dass Jedermann lesen lernen darf, verdirbt auf die Dauer nicht allein das Schreiben, sondern auch das Denken.

Einst war der Geist Gott, dann wurde er zum Menschen und jetzt wird er gar noch Pöbel.

Wer in Blut und Sprüchen schreibt, der will nicht gelesen, sondern auswendig gelernt werden.

Im Gebirge ist der nächste Weg von Gipfel zu Gipfel: aber dazu musst du lange Beine haben. Sprüche sollen Gipfel sein: und Die, zu denen gesprochen wird, Grosse und Hochwüchsige.

Die Luft dünn und rein, die Gefahr nahe und der Geist voll einer fröhlichen Bosheit: so passt es gut zu einander.

Ich will Kobolde um mich haben, denn ich bin muthig. Muth, der die Gespenster verscheucht, schafft sich selber Kobolde, - der Muth will lachen.

Ich empfinde nicht mehr mit euch: diese Wolke, die ich unter mir sehe, diese Schwärze und Schwere, über die ich lache, - gerade das ist eure Gewitterwolke.

Ihr seht nach Oben, wenn ihr nach Erhebung verlangt. Und ich sehe hinab, weil ich erhoben bin.

Wer von euch kann zugleich lachen und erhoben sein?

Wer auf den höchsten Bergen steigt, der lacht über alle Trauer-Spiele und Trauer-Ernste.

Muthig, unbekümmert, spöttisch, gewaltthätig - so will uns die Weisheit: sie ist ein Weib und liebt immer nur einen Kriegsmann.

Ihr sagt mir: ``das Leben ist schwer zu tragen.'' Aber wozu hättet ihr Vormittags euren Stolz und Abends eure Ergebung?

Das Leben ist schwer zu tragen: aber so thut mir doch nicht so zärtlich! Wir sind allesammt hübsche lastbare Esel und Eselinnen.

Was haben wir gemein mit der Rosenknospe, welche zittert, weil ihr ein Tropfen Thau auf dem Leibe liegt?

Es ist wahr: wir lieben das Leben, nicht, weil wir an's Leben, sondern weil wir an's Lieben gewöhnt sind.

Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.

Und auch mir, der ich dem Leben gut bin, scheinen Schmetterlinge und Seifenblasen und was ihrer Art unter Menschen ist, am meisten vom Glücke zu wissen.

Diese leichten thörichten zierlichen beweglichen Seelchen flattern zu sehen - das verführt Zarathustra zu Thränen und Liedern.

Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.

Und als ich meinen Teufel sah, da fand ich ihn ernst, gründlich, tief, feierlich: es war der Geist der Schwere, - durch ihn fallen alle Dinge.

Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tödtet man. Auf, lasst uns den Geist der Schwere tödten!

Ich habe gehen gelernt: seitdem lasse ich mich laufen. Ich habe fliegen gelernt: seitdem will ich nicht erst gestossen sein, um von der Stelle zu kommen.

Jetzt bin ich leicht, jetzt fliege ich, jetzt sehe ich mich unter mir, jetzt tanzt ein Gott durch mich.

Also sprach Zarathustra.

Samstag, 16. Februar 2008

TerraNova - Chase Away My Blues

also Zarathustra

Zarathustra in der griech. Namensform Zoroaster, persisch Zartoscht aus Altpersisch Zarathuschtra - Besitzer des goldfarbenen Kamels, war ein iranischer Priester.
Der Zoroastrismus ist eine um 1800 v. Chr. bis 700 v. Chr. vermutlich in Baktrien entstandene, monotheistische (in ihren frühen Ausprägungen auch dualistische) Religion, mit etwa 120.000-150.000 Anhängern, die ursprünglich im iranischen Raum verbreitet war. Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt, die Anhängerschaft im heutigen Indien bezeichnet man auch als Parsen.

Der Religionsstifter war Zarathustra, über dessen Datierung in der Forschung bis heute Uneinigkeit herrscht. Im Zentrum des auf ihn zurückgeführten Glaubens, der aber auf ältere iranische Kulte zurück geht, steht der Schöpfergott Ahura Mazda (daher manchmal auch „Mazdaismus“). Er wird begleitet von unsterblichen Heiligen (Amesha Spenta) sowie von seinem Widersacher, dem bösen Dämon Angra Mainyu (Ahriman).

Obwohl die Zoroastrier mehrere Gottheiten (z. B. Anahita oder Mithra) kennen, ist die Religion grundsätzlich vom Dualismus zwischen Ahura Mazda und Ahriman geprägt: „Und im Anbeginn waren diese beiden Geister, die Zwillinge, die nach ihrem eigenen Worte das Gute und das Böse im Denken, Reden und Tun heißen. Zwischen ihnen haben die Guthandelnden richtig gewählt.“ In der Spätantike war unter den Sassaniden die zurvanistische Variante des Zoroastrismus weit verbreitet, in der der gute und der böse Geist als die Kinder der „unendlichen Zeit“ (Zurvan/Zervan) galten.

Der Zoroastrismus ist eine Schriftreligion und basiert auf der heiligen Schrift Avesta. Gottesbilder sind dem Zoroastrismus fremd. Er kennt allerdings Feuertempel.

Die Amschaspand (Avestisch: Amesha Spenta) sind in der Religion Zarathustras die sechs unsterblichen Weisen, die sieben höchsten Geister im Reich des Lichts, welche Ahura Mazda im Kampf gegen Ahriman zur Seite stehen. Sie sind nach dem Verständnis mancher Anhänger Zarathustras reine Allegorien und werden oft, besonders die beiden letzten, als Güter angerufen, welche Ahura Mazdā gebeten wird, den Frommen zu verleihen.
In den Hymnen Zarathustras, den Gathas, erscheinen sie als die wesentlichen Eigenschaften Ahura Mazdas. Im Verlauf späterer Epochen trat eine zunehmende Personifikation dieser Eigenschaften auf, sodass sie schließlich als Gottheiten in Erscheinung traten.
Sie werden teils mit den folgenden Begriffen wiedergegeben: Tugend, Wahrhaftigkeit, Herrschaft oder Besitz, gute Gesinnung, Demut oder Weisheit, Reife, Gesundheit und Langlebigkeit oder Unsterblichkeit.

Es folgen die sechs Amesha Spenta, denen im Avesta teils Ahura Mazda, teils Spenta Mainyu und teils Sraosha übergeordnet ist. Die jeweils erste Angabe gibt den avestischen, die zweite den neupersischen und die dritte eine deutsche Übersetzung wieder.

1. Vohu manah, Bahman: Guter Gedanke
2. Aša vahišta, Ordibehesht: Beste Wahrhaftigkeit/Rechtschaffenheit
3. Xšathra vairya, Shahrivar: Herrschaft
4. Spenta armaiti, Esfand: Heiliger Gedanke, Heilige Demut/Frömmigkeit
5. Haurvatat, Khordad: Reife, Ganzheit
6. Ameretat, Amordad: Unsterblichkeit
Die genannten sechs Amesha Spentas bezeichnen im gültigen Kalender des Irans sechs Monate des Jahres.

Feuertempel (Atash Kade آتشکده‎ im Iran, Agiary in Indien. Beide Begriffe bedeuten „Feuerhaus“) ist der Verehrungsort im Zoroastrismus.
Feuertempel besteht normalerweise aus einer Halle mit verschiedenen kleinen Räumen, deren heiligster das heilige Feuer beherbergt. Hier vollziehen Priester und Gläubige Rituale und singen Gesänge. Im Zoroastrismus gilt Feuer als reinigende Kraft, und wird mit der Wahrheit (Asha: Recht, Ordnung) identifiziert, und entsprechend mit dem Amesha Spenta Asha Vahishta assoziiert. Es gibt drei Grade des Feuers: Atash Dadgah, Atash Adaran und Atash Behram, wobei letzteres das heiligste ist.

Die ersten Feueraltare wurden vielleicht schon von den Achämeniden erbaut, doch handelt es sich meist um unbedachte Heiligtümer auf künstlichen Erhebungen. Es wurde davon ausgegangen, dass man den Geist Gottes nicht in einen Raum schließen könne. Beispiele fanden sich bei Pontus (so Herodot) und Kappadokien (so Strabo). Der wohl älteste überdachte Feuertempel findet sich bei Kuh-e Khwaja aus seleukidischer oder frühparthischer Zeit, wo das Feuer wohl in einem innersten Heiligtum untergebracht war. Vor allem aus sassanidischer Zeit sind Feuertempel wie Atur Gushnasp auf dem Takht-i Suleiman bekannt. Mit dem Beginn der islamischen Eroberung Persiens wurden die Feuertempel zerstört oder in Moscheen umgewandelt. In neuerer Zeit wurden mehrere Feuertempel rekonstruiert.
Feuertempel befinden sich heute überwiegend in Indien, Iran und Nordamerika.

Sein und Nichtsein

Eine akzentuierte Dosis im wogenden Kampf
ersetzt Opfer der Venus.
Es ist nicht Krieg und Frieden,
keine wirbelnde, auflösende Poesie;
zwischen Statik und Dynamik,
im Begreifen und Scheiden.

Operator Please!

- Leave It Alone -

Novalis

Der Sitz der Seele ist da,
wo sich Innenwelt und Aussenwelt berühren.
Wo sie sich durchdringen,
ist er in jedem Punkte der Durchdringung.

Freitag, 15. Februar 2008

eMail to Meisner

I did it! das Erzbistum Köln hält ein Kontaktfenster frei >
Das E-Mailformular an Erzbischof Kardinal Meisner wurde wie folgt ausgefüllt:
Anrede Frau
Vorname Karina Marlena
Nachname Sareyka
Straße, Nr. xxx
PLZ, Ort 50xxx Köln
Ihre Nachricht: Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe ein Anliegen, welches der Erörterung bedarf - es fällt mir jedoch schwer dies in einem vorgegebenen Email-Feld zu tun.
Ich lebte Ende 2005 für ein paar Monate im Haus Rosalie bei den Vinzentinerinnen und habe das Bedürfnis über diese Zeit zu reden/
bzw. über die Ereignisse, die sich dort für mich ergeben haben.
Ich bitte Sie um eine Möglichkeit eines Gesprächs o.ä.
Mit freundlichen Grüßen,
K. Sareyka

> sprechen wollte ich über eine (Vorsicht: Tabu) sexuelle Belästigung durch die damalige Leitung Schwester Ute/ und über den 1€-Job, zu dem die Frauen dort
angehalten wurden; mit der Bitte der ArGe dies nicht kundzutun!

> angeboten hat man mir in der Antwort Seelsorge

> Anzeige ist 'verjährt', da dies von der Polizei als sexuelle Beleigung und nicht
als Belästigung eingestuft worden ist

dann liest sich die Seite auf der HomePage Erzbistum Köln schon anders:

Vinzentinerinnen (Töchter der christlichen Liebe des hl. Vinzenz von Paul)
Entstehung und Aufgabe
Die Gemeinschaft der "Töchter der christlichen Liebe des hl. Vinzenz von Paul ", bei uns Vinzentinerinnen genannt, wurde vom hl. Vinzenz von Paul (1581-1660) und der hl. Louise von Marillac (1591-1660) im Jahr 1633 in Paris gegründet. Zum ersten Mal in der Kirchengeschichte wagten es Vinzenz und Louise, ihre Schwestern außerhalb von Klostermauern einzusetzen: in den Elendsvierteln der Stadt, in den Dörfern zur Pflege der Kranken, zum Unterricht und für die Katechese bei Kindern und Jugendlichen und in sozial-caritativen Brennpunkten. Gedrängt von der Not der Zeit, wollten unsere Gründer Gottes Güte und Menschenfreundlichkeit sichtbar und erfahrbar machen durch ein Christentum der Tat. Das Wagnis gelang. Das Werk breitete sich rasch über die Grenzen Frankreichs in alle Welt aus.
1852 kamen die ersten 4 Schwestern nach Köln, 1869 wurde die deutsche Provinz errichtet, 1870 das Zentralhaus in Köln-Nippes erbaut.
Unser Auftrag ist zeitlos, auch wenn Not und Armut heute ein anderes Gesicht haben. Auf die Fragen und Probleme unserer Zeit suchen wir durch ein Leben aus dem Glauben eine Antwort zu geben. Bis heute arbeiten wir Vinzentinerinnen für die Notleidenden unserer Zeit und folgen damit dem Vermächtnis unserer Gründer, denn "Die Liebe Christi des Gekreuzigten drängt uns."

Einsatzgebiete
Weltweit leben und arbeiten heute in 90 Ländern der Erde ca. 23.000 Vinzentinerinnen in der Pflege, Erziehung, Betreuung und Lebensbegleitung von Menschen. Wir wenden uns besonders den neu entstehenden Formen der Armut in der heutigen Gesellschaft zu. Wir versuchen, uns den jeweils kulturellen und landesspezifischen Gegebenheiten anzupassen. In den unterschiedlichsten Werken, ob in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, bei den Behinderten und Obdachlosen oder in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, wollen wir den Menschen ihre Würde bewusst machen und sie individuell fördern, damit sie ihr Leben möglichst eigenverantwortlich gestalten können.

Lebensform
Die Lebensregel der Vinzentinerinnen ist Jesus Christus selbst. Um ihm nachzufolgen und seinen Auftrag zu den Menschen zu tragen, leben wir die evangelischen Räte der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams, die wir jährlich zusammen mit dem Versprechen, den Armen zu dienen, für ein Jahr erneuern. Um in der Nähe der Armen zu sein, haben wir "als Kloster die Häuser der Kranken, als Zelle eine Mietwohnung, als Kapelle die Pfarrkirche, als Klostergänge die Straßen der Stadt." (Vinzenz von Paul)

WP8 liest

es liest, ja - ich hatte Recht; sie lesen meine Kritik und sie versuchen tatsächlich etwas daraus zu machen! nur mit der Rechtschreibung will es noch nicht so ganz -
egal : BURSCHENSCHAFTEN ALLER LÄNDER! Gehet dieses Wochenende ins WP8! Es probiert sich in Anspruch, das verspricht Spannung; das Bild auf der HomePage allerdings eher 'weisse Folter'? na - mal was anderes!
>Akademie goes WP8< nun am kommenden Samstag, nach meinem Artikel vom 27.Jan. >WP8 Goes SilverSurfing<
komisches Volk - diese Römer
oder eher die Romano Granderath dieser Welt
-sie denken, sie wären verwegen/ein guter Name ist kein Segen-
erst stellen sie Dich bloss und dann folgen sie Dir?

Keine Trauer für die DaheimGebliebenen! Es gibt ja Paranoia-
WP8-Fernsehen umsonst & schöne Artikel von mir. OB8!

Donnerstag, 14. Februar 2008

these days

Sei mein Liebesgedicht,
mein Liedbegleiter
Wenn die Bäume warten,
die Raben fliegen

Rainer Maria Rilke

Und du wartest, erwartest das Eine,
das dein Leben unendlich vermehrt;
das Mächtige, Ungemeine,
das Erwachen der Steine,
Tiefen, dir zugekehrt.

B-Geistert

Was zieht ihr alten Tand heran?
Verpuppte Puppen
Eingemottete Gedanken
Wenn ihr sie nicht mit Leben erfüllen könnt?
das Wort ist tot
ohne Geist
doch der vermag sich nur in den Prägungen dieser Welt
zu zeigen, auszudrücken

Mittwoch, 13. Februar 2008

van Aaken Verlag - Thema Verlust

Literatur im Dialog
Lucien Deprijck liest aus seinem Roman

Die Wälder der Verschollenen.
In einer abgeschiedenen Hütte beginnt alles wie ein Abenteuer. Doch dann werden Spuren sichtbar: Jemand hat vor Avram dort gelebt und anscheinend den gleichen Weg beschritten. Mehr und mehr wird die Weltflucht zur detektivischen Suche, zu einer Expedition in vergangene Zeitalter und in die eigene Vergangenheit.

Dialogpartnerin - Marion Brüsselbach
Gesundheitspraktikerin (BfG) für Persönlichkeitsbildung, Institut für Herzensklänge 1959 in Hürth geboren, bietet Trauerarbeit und Sterbebegleitung mit Klanginstrumenten (Gongs, Klangschalen u.a.) an. Der Klang lädt in eine Atmosphäre des Friedens ein: »Geborgen sein – sich getragen fühlen – im Klang die Trauer fließen lassen – Leichtigkeit auch in der Trauer spüren« sind Erfahrungsberichte ihrer Klienten.
www.trauer-erleben.de

Moderation: Gerd Buurmann

SEVERINS BURG THEATER
Eifelstraße 33
50677 Köln (Südstadt)

Dienstag, 12. Februar 2008

Literatur um 8

ERÖFFNUNGSREDE im Solana Theater

„Wie dort, wo dem Leben Gefahr droht, seine Geheimnisse hervorspringen .../ so müssen wir an den Gebrechen dieser Zeit die Regel ihrer Vollkommenheit lernen .../ Oft wäre zu wünschen, dass die Tagblätter in Stundenblätter auseinandergingen, damit nichts überhört werde und verloren gehe .../ Die Aussagen der Zeit zu erlauschen, ihr Mienenspiel zu deuten und beides niederzuschreiben, wäre ein ehrenvoller Dienst, selbst wenn er nicht gefahrenvoll wäre. Dass er auch dieses ist, vermehrt seinen Reiz, und nur die Schwachheit vermag einer solchen Lockung zu widerstehen. Die Menschen haben Furcht, als wären sie Geschöpfe von nur augenblicklicher Dauer. Darum unterbleibt so vieles Gute in Worten wie in Taten.“
Ludwig Börne zum Schriftstellerauftrag,
„Ankündigung der Wage“ 1818

KunstSpiel Dichtung

„In Deutschland hat sich die Vorstellung eines Urwalddichters bewahrt, eines mystischen Wisents, das wirr stammelt, was man nicht versteht und was auch nur Gebrüll ist, und dessen Erscheinung in Schrecken versetzt. Nichts ist im Lande so dunkel, unklar und verworren, als dass es nicht für hohe Wisentpoesie gelten könnte.“ Döblin

Schiller wies 1792 darauf hin, dass „die wohlgemeinte Absicht, das Moralischgute überall als höchsten Zweck zu verfolgen“, in der „Kunst schon so manches Mittelmäßige
erzeugte“. Das „Spiel“ des Künstlers dürfe sich nicht „in ein ernsthaftes Geschäft“ verwandeln, denn es sei „gerade das Spiel“, wodurch die Kunst ihr Geschäft „am besten vollführen“ könne.
„Nur indem sie ihre völlige Freiheit“ ausübe, könne sie „ihre höchste ästhetische Wirkung erfüllen“, „nur indem sie ihre höchste ästhetische Wirkung erfülle“, könne „sie einen wohlthätigen Einfluss auf die Sittlichkeit“ nehmen.

Montag, 11. Februar 2008

Tribute to Dave Matthews & Tim Reynolds


- Bartender -


- So Damn Lucky -


- Stay Or Leave -

Sonntag, 10. Februar 2008

Special Cases - Embryo mit drei Eltern

MASSIVE ATTACK!

Britische Forscher haben mit Zellmaterial von drei Erwachsenen einen Embryo hergestellt. Nach künstlicher Befruchtung wurde der Zellkern in die Eizelle einer anderen Frau als der genetischen Mutter eingepflanzt.

Nach einer künstlicher Befruchtung sei der Kern einer Eizelle entfernt und in eine zweite, gespendete Eizelle ohne Kern gepflanzt worden, sagte eine Sprecherin der Universität Newcastle am Dienstag. Der Embryo habe dadurch die DNA der Eltern erhalten. Der Versuch war schon im September 2005 von den britischen Behörden genehmigt worden, was damals für einiges Aufsehen sorgte. Nun wurden die Ergebnisse bei einer Konferenz vorgestellt - in einer Fachzeitschrift publiziert sind sie bislang noch nicht.

Der so entstandene Embryo hat nun also drei Eltern: Zwei, deren Erbgut im Kern steckt, und eine weitere Mutter, von der die Zellhülle und das sogenannte Cytoplasma stammt. Im Cytoplasma schwimmen auch die Mitochondrien, die oft als "Kraftwerke der Zelle" bezeichnet werden. Sie haben ein bisschen eigenes Erbgut - und sie liegen eben außerhalb des Zellkerns. Es gibt mehr als 40 erbliche Krankheiten, die über diese sogenannte mitochondriale DNA weitergegeben werden.
Trägt die mitochondriale DNA der Mutter einen genetischen Defekt, wird er zwangsläufig weitergereicht. Die Forscher hoffen auf neue Wege im Kampf gegen derartige Krankheiten. Bisher wurde der Test nur im Labor vorgenommen und die Embryos nach sechs Tagen wieder zerstört. Die Versuche werden die heftige Diskussion, die nach dem ersten Forschungsantrag im Jahr 2005 entbrannt war, wohl wieder anfachen.

Samstag, 9. Februar 2008

Editors - Munich



I'm so glad I've found this
I'm so glad I did
I'm so glad I've found this
I'm so glad I did

People are fragile things, you should know by now
Be careful what you put them through

People are fragile things, you should know by now
You'll speak when you're spoken to

It breaks when you don't force it
It breaks when you don't try
It breaks if you don't force it
It breaks if you don't try

People are fragile things, you should know by now
Be careful what you put them through

People are fragile things, you should know by now
You'll speak when you're spoken to

With one hand you calm me
With one hand I'm still
With one hand you calm me
With one hand I'm still

People are fragile things, you should know by now
Be careful what you put them through

People are fragile things, you should know by now
You'll speak when you're spoken to

A.H. & der NobelPreis

The Nomination Database for the Nobel Prize
in Peace, 1901-1955
Year: 1939
Number: 9-1

Nominee
Name: Adolf Hitler
Gender: M
Year, birth: 1889
Year, death: 1945
Profession/Category: Chancellor and Führer of Germany (1933-1945)
City: Berlin
Country: DE (GERMANY)
Motivation: Hitler was the leader of the German Nationalist Socialist Party

Nominator
Name: E.G.C. Brandt
Gender: M
Profession/Category: Member of the Swedish parliament
Country: SE (SWEDEN)
Evaluation: No
Comment: The nomination was withdrawn in a letter of Feb 1,1939


1994 erhielt Yassir Arafat gemeinsam mit dem damaligen israelischen Premierminister Yitzak Rabin und dem israelischen Außenminister Shimon Peres den Friedensnobelpreis verliehen. Anlass waren die Vereinbarungen von Oslo, in denen Maßnahmen beschlossen wurden und Kooperation vereinbart wurde, um den Konflikt im Nahen Osten zu lösen. Darin verpflichtete sich Arafat zum Beispiel (unter vielem anderem) in einem zusätzlich von ihm verfassten Brief an den israelischen Ministerpräsidenten, ALLE Konfliktpunkte ausschließlich am Verhandlungstisch lösen zu wollen.
Inzwischen hat sich gezeigt und ist mehrfach belegt, dass Arafat nie daran dachte, diese Vereinbarungen einzuhalten und im Gegenteil von Anfang an die Etablierung der palästinensischen Autonomiebehörde und der palästinensischen Verwaltung nur haben wollte, um eine neue Basis und ein Sprungbrett für den Kampf gegen Israel zu gewinnen.
Als Folge davon bildeten sich im Zuge der sogenannten "Intifada II" oder "Al Aksa-Intifada" Gruppierungen, die eine Petition veröffentlichten, die fordert Arafat den Nobelpreis abzuerkennen.

Das Ritual der Sieger-Auswahl erinnert an die Papstwahl: Fünf Norweger einigen sich hinter verschlossenen Türen. Oft wird der Richtige geehrt, zeigt die Geschichte - aber nicht immer.

Jassir Arafat war Terrorist, Henry Kissinger in manchen Augen ein Kriegsverbrecher, und Theodore Roosevelt als US-Präsident auch nicht gerade ein Friedensapostel. Und doch haben sie alle den Friedensnobelpreis bekommen, der laut Alfred Nobels Testament jedes Jahr an die Person vergeben wird, "die sich besonders für die Verbrüderung der Nationen, die Abschaffung oder Verkleinerung von Armeen und die Förderung von Friedenskongressen eingesetzt hat".

Freitag, 8. Februar 2008

Bon jour, Society!

Zu Recht scheute ich den Raum mit dem Rinnsaal, der vor mir lag - mich zu mischen in das Gesellige geschaffter Bürger ohne Tagewerk. Meine dumpfe Ahnung wurde ( wie sich später herausstellte ) sogar übertroffen. Vom feigen Hundeherz in des Löwen Rachen gestossen. Es soll doch stets vorwärts gehen. Wie geht's den guten Freunden mit dem einen-gekifften Schwanz?
Das Schächten wurde freilich nach dem Entzug der Betäubung zur Qual. Ich höre noch das Echo ihrer zweiflerischen Reden: "Stell' dich nicht so an!" oder "Sei nicht so emotional!" sagt sich mal grob/ mal mütterlich gern. Und ich hatte Angst die, mir zugedachte Rolle nicht ausfüllen zu können.
Und Lügen, immer wieder in Sicherheit gebadete Lügen aller Art.
Irgendwann - ich konnte nicht mehr wegschauen, wollte lernen - trafen selbst die nackten Blicke mich eiskalt. Tote Provokation lag in den Gesichtern; aufmerksam gierten sie nach dem Schein der Wandlung, der Reaktion.
"Vielleicht färbt das Blut ab?" dachte ich schuldbewusst, während ich damit malte. Vielleicht machten sie mich glauben, dass ich abfärbte. 'Kalt auswaschbar' stand auf dem Etikett.

Donnerstag, 7. Februar 2008

gestatten: Harry, Im&ExportKlassiker

Heine ist im World Wide Web meistgenannter deutschsprachiger Autor; im Ranking liegt er vor Schiller und Karl May, Goethe kommt nur auf Platz 8.
Seit 1983 trägt sogar ein Kleinplanet seinen Namen: Fernab von allem Irdischen zieht zwischen Jupiter und Saturn Planetoid Nr. 7109 „Heinrich Heine“ seine Bahn.
Politiker jedweder politischen Couleur lieben ihn; vor allem wohl seiner pointierten Formulierungen wegen. Wie auch US-Präsident Reagan: „Ordinarily he is insane, but he has lucid moments when he is only stupid.“ Damit dachte er in einem Vortrag vor Oxforder Studenten im Dez. 1992, drei Jahre nach seinem Abschied aus dem Präsidentenamt, an jene Leute zurück, die ihn wegen seiner Vorhersage 'der Kommunismus werde untergehen' seinerzeit als Ideologen und Träumer kritisiert hatten. Der Sarkasmus bezog sich allerdings nicht auf einen „ambassador“, wie Reagan lässig behauptete, sondern ging auf Kosten eines Schriftstellerkollegen, über den Heine drucken ließ: Er „ist wahnsinnig, hat aber lichte Momente wo er bloß dumm ist.“
SPIEGEL-Zitate:
„Er ist immer noch unerreicht. Harry Heine war der erste unseres Berufsstandes, und sein Geburtsname war tatsächlich Harry. Und er war gleich der Champ. Heine erfand das moderne Feuilleton. Er mischte alles zusammen, den historischen Essay, den Boulevardbummel, den Gewissensappell, die Rezension und vergaß nicht den Tritt unter die Gürtellinie“. Auch als vorbildlicher „Klatschkolumnist“ soll Heine sich betätigt haben. Laut Matussek könne man von Heine sogar lernen „wie man Musik rezensiert, ohne die geringste Ahnung davon zu haben“. Kurz, Heine vereinige alles, was „einen großen Journalisten auszeichnet“, „jene Betriebstemperatur aus Arroganz und Paranoia, aus Vernichtungslust und Nervosität“.

Von 1836 bzw. 1845 bis 1967 standen vier Heine-Werke auf dem Index der verbotenen Bücher der Katholischen Kirche: die Schriften über Deutschland und über Frankreich aus den 30er Jahren, die gesammelten „Reisebilder“ und die „Neuen Gedichte“. Kath. Bischöfe verbeißen sich gern in zwei Verse aus dem Caput 1 des Wintermärchens: „Den Himmel überlassen wir / Den Engeln und den Spatzen.“ Erzbischof Kardinal Meisner las in Heines Versen den Aufruf zur Umweltzerstörung:
„In dem Augenblick als man den Himmel den Engeln und Spatzen überließ, um sich ganz der Welt zuwenden zu können, in dem Augenblick fiel die Welt unter die Räuber. Denn wenn der Himmel abgeschafft wird, der Mensch sich nicht mehr nach oben vertikal übersteigen kann, wenn er sich also zu Gott hin nicht mehr transzendieren kann, dann treibt ihn seine Gottebenbildlichkeit in die Breite. Er übersteigt sich horizontal nach rechts und links, indem er seinen Ewigkeitshunger an den Ressourcen dieser Welt zu stillen versucht, sie dabei aufzehrt und dabei doch nicht satt wird.“
„Die reinste Lustigkeit ist die Liebe, Gott ist die Liebe,
Gott ist die reinste Lustigkeit!“ aus Heines „Briefen aus Berlin“

Otto Scrinzi (*1918 Nervenfacharzt und nationalistischer Politiker,vormals SA-Sturmführer, bis 1979 f. d. FPÖ im Nationalrat): Wenn es nach ihm ginge, würde Heine, der Jude, kurzerhand aus der „deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft“ ausgeschlossen.
Joseph Goebbels war allerdings ein Liebhaber, hat 1917 in Bonn ein Heine-Seminar besucht und ein Jahr später seiner damaligen Freundin das „Buch der Lieder“ geschenkt; im Goebbels-Nachlass des Bundesarchivs Koblenz ist auch eine Sammlung eigener Gedichte überliefert, die der 22jährige Weihnachten 1919 der selben Freundin widmete.

Karl Kraus (*1874, Sohn eines jüdischen Papierfabrikanten & einer der bedeutensten Schriftsteller Österreichs) verfasste „Heine und die Folgen“: er habe die 'Franzosenkrankheit' eingeschleppt, Urvater des Sprachverfalls, ein Operettentexter der Biedermeierzeit, der keine Ewigkeitswerte gestiftet,
sondern mit sprachschwindlerischen Tricks Kitschbedürfnisse erfüllt habe und Marktlieferant geblieben sei. Heines makelloses Deutsch war Kraus nur Beleg für seinen letztlich missglückten Fluchtversuch aus dem Judentum.
1986 zitierte Marcel Reich-Ranicki Heiner Müller und fügte hinzu: „Die Wunde Heine, sie vernarbt allmählich, doch auf höchst sonderbare Weise, sie vernarbt schief und schön zugleich.“
Für Adorno stellte der Lyriker Heine ein doppeltes deutsches „Ärgernis“ dar: als „Trauma“ für die einen, als „Wunde“ für die anderen. Ein Trauma für diejenigen, die gegenüber dem Ausgestoßenen Schuld empfanden und nicht bereit waren zur Versöhnung; eine „Wunde“ für all diejenigen, die sich nicht affirmativ, sondern kritisch mit dem Lyriker des „Buchs der Lieder“ auseinandersetzten („das Ärgernis umgeht, wer sich auf den Prosaschriftsteller beschränkt“).
Alice Schwarzers „Brief“ an Heine von 1993 fing sie mit den Worten an: „Lieber Harry, gut, dass du tot bist. Über einen lebendigen Heinrich Heine müsste ich mich zu arg ärgern.“ In seiner „neuen Weltordnung“ habe er ihresgleichen „eternelles Untermenschentum“ zugedacht. Trotzdem erhielt sie dreizehn Jahre später die „Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft“. Auch für Fachfrau Edda Ziegler („Heinrich Heine. Der Dichter und die Frauen“) gehörte Heine „zu den wortmächtigsten Gegnern der Frauenemanzipation“.
In Heines Parisbuch von 1854 „Lutezia“ heißt es unverblümt, dass in Frankreich „die Frauen durch eine ungerechte Gesetzgebung, durch die Usurpazion der Männer, von allen politischen Ämtern und Würden ausgeschlossen sind und ihre Fähigkeiten nicht auf den Brettern des Palais Bourbon und des Luxembourg geltend machen können. Ihrem Drang nach Öffentlichkeit stehen nur die öffentlichen Häuser der Kunst und der Galanterie offen.“

Carl Zuckmayer (*1896, dt. Schriftsteller) äußerte 1972 "zu Heine habe er kein Verhältnis". Doch wurde ihm von einer Fachjury, bestehend aus Hildegard Hamm-Brücher(FDP), Carlo Schmid(SPD), Paul Mikat(CDU), dem Literaturwissenschaftler Robert Minder und „ZEIT“-Chefredakteurin Marion Gräfin Dönhoff, der Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf zugeeignet. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 DM ließ sich Zuckmayer auf sein Konto überweisen, denn angetreten in Düsseldorf ist er nicht.


Versepos „Atta Troll“
„Traum der Sommernacht! Phantastisch
Zwecklos ist mein Lied. Ja, zwecklos
Wie die Liebe, wie das Leben,
Wie der Schöpfer sammt der Schöpfung!
Nur der eignen Lust gehorchend,
Galoppirend oder fliegend,
Tummelt sich im Fabelreiche
Mein geliebter Pegasus.
Ist kein nützlich tugendhafter
Karrengaul des Bürgerthums,
Noch ein Schlachtpferd der Partheywuth,
Das pathetisch stampft und wiehert!“

Mittwoch, 6. Februar 2008

Deutschland. Ein Wintermärchen

Heinrich Heine

CAPUT XVIII
Minden ist eine feste Burg,
Hat gute Wehr und Waffen!
Mit preußischen Festungen hab ich jedoch
Nicht gerne was zu schaffen.
Wir kamen dort an zur Abendzeit.
Die Planken der Zugbrück' stöhnten
So schaurig, als wir hinübergerollt;
Die dunklen Gräben gähnten.

Die hohen Bastionen schauten mich an,
So drohend und verdrossen;
Das große Tor ging rasselnd auf,
Ward rasselnd wieder geschlossen.

Ach! meine Seele ward betrübt,
Wie des Odysseus Seele,
Als er gehört, daß Polyphem
Den Felsblock schob vor die Höhle.

Es trat an den Wagen ein Korporal
Und frug uns: wie wir hießen?
»Ich heiße Niemand, bin Augenarzt
Und steche den Star den Riesen.«

Im Wirtshaus ward mir noch schlimmer zumut,
Das Essen wollt mir nicht schmecken.
Ging schlafen sogleich, doch schlief ich nicht,
Mich drückten so' schwer die Decken.

Es war ein breites Federbett,
Gardinen von rotem Damaste,
Der Himmel von verblichenem Gold,
Mit einem schmutzigen Quaste.

Verfluchter Quast! der die ganze Nacht
Die liebe Ruhe mir raubte!
Er hing mir, wie des Damokles Schwert,
So drohend über dem Haupte!

Schien manchmal ein Schlangenkopf zu sein,
Und ich hörte ihn heimlich zischen:
»Du bist und bleibst in der Festung jetzt,
Du kannst nicht mehr entwischen!«

»Oh, daß ich wäre« - seufzte ich -,
»Daß ich zu Hause wäre,
Bei meiner lieben Frau in Paris,
Im Faubourg Poissonnière!«

Ich fühlte, wie über die Stirne mir
Auch manchmal etwas gestrichen,
Gleich einer kalten Zensorhand,
Und meine Gedanken wichen -

Gendarmen in Leichenlaken gehüllt,
Ein weißes Spukgewirre,
Umringte mein Bett, ich hörte auch
Unheimliches Kettengeklirre.

Ach! Die Gespenster schleppten mich fort,
Und ich hab mich endlich befunden
An einer steilen Felsenwand;
Dort war ich festgebunden.

Der böse schmutzige Betthimmelquast!
Ich fand ihn gleichfalls wieder,
Doch sah er jetzt wie ein Geier aus,
Mit Krallen und schwarzem Gefieder.

Er glich dem preußischen Adler jetzt,
Und hielt meinen Leib umklammert;
Er fraß mir die Leber aus der Brust,
Ich habe gestöhnt und gejammert.

Ich jammerte lange - da krähte der Hahn,
Und der Fiebertraum erblaßte.
Ich lag zu Minden im schwitzenden Bett,
Der Adler ward wieder zum Quaste.

Ich reiste fort mit Extrapost,
Und schöpfte freien Odem
Erst draußen in der freien Natur,
Auf bückeburg'schem Boden.

Presse - Outing

Drei Kapitalistenschweine für den Rosenmontag gewählt!



Theaterszene Köln

Karina Marlena Sareyka, Peewee und Talishja van Aaken
konnten gleichermaßen beim Publikum überzeugen.
Kunst Gegen Bares: Künstlerinnen und... mehr ...
www.theaterszene-koeln.de

Dienstag, 5. Februar 2008

Mein Sommerspross!

Wer wird Dich nun erlösen, Dein rettend Spielball sein?
Wie die See, die Tide ist Deine Liebe.
Ich im Zwielicht?
Und Du Blume der Sonne in Frau Lunas Schein.
-wenn's Wasser an die Klippen schellt,
die Boe Deinen Namen überhört,
wenn jeder Land sein eigen nennt
und nur die Sehnsucht Stricke spinnt,
Spekulationen überrinnt
und wieder Hoffen bringt-
Doch des Märchens Tribut zoll ich nicht allein.
Ich liebe auch Frauen, doch mädchenhafte Männer - nein.
Soll fortan Hermes nur Herrscher Deiner Seele sein!

Rita Mitsouko


- Marcia Baila -

Montag, 4. Februar 2008

Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar

... Nun steckt aber in jedem Fall, auch im alltäglichsten von Liebe, der Grenzfall, den wir, bei näherem Zusehen, erblicken können und vielleicht uns bemühen sollten, zu erblicken. Denn bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal
bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu überschreiten, die uns gesetzt sind. Nicht um mich zu widerrufen, sondern um es deutlicher zu ergänzen, möchte ich sagen: Es ist auch mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen. Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das
Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Daß wir es erzeugen, dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich, kommt es an; daß wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn wir uns nähern, sich noch einmal entfernt. ...
Ingeborg Bachmann

Urmütter


Sonntag, 3. Februar 2008

Tillie Olsen

* 14. Januar 1912 in Omaha, Nebraska; † 1. Januar 2007 in Oakland, Kalifornien
"Diese Selbstzweifel... diese Stunden qualvoller Unsicherheit über die eigene Erscheinung; die Konzentration ist aufgesplittert durch das Bemühen um Anziehungskraft, um Attraktivsein... Das reale tiefe Bedürfnis zu arbeiten, die Liebe zur Arbeit mit Worten kam mir wie eine heuchlerische Selbsttäuschung vor (ich bin nicht wirklich mit Hingabe dabei), wie eine Kompensation für das scheinbare (oder wirkliche) Attraktivsein für Männer."

Dead Can Dance - The Carnival Is Over