Mittwoch, 20. August 2008

Abschied

Das Gestern, das mich flieht, kann ich nicht halten,
Das Heute drückt mich wie ein Frauenschuh.
Die kleinen Wandervögel schon entfalten
Die Flügel herbstlich ihrer Heimat zu.
Ich steige auf den Turm, die Arme weit zu dehnen,
Und fülle meinen Becher nur mit Tränen.

Ob ich, ihr großen Dichter, euer werde?
Ich bin gekrönt, wenn mich ein Vers von euch umflicht.
Und meine Füße stampfen wohl die Erde,
Doch ach zum Himmel tragen sie mich nicht.

Wer kann den Springbrunn mit dem Degen spalten?
Wie Oel schimmt oben auf dem Wein die Not.
Das Gestern, das mich flieht, kann ich nicht halten.
Ich werf mich in ein steuerloses Boot.
Das Haar dem Winde flatternd preisgegeben,
Wird mich die Woge auf und nieder heben.


Li Tai-pe (699-762)

Nachdichtung aus dem Chinesischen von Klabund.

* über Li Tai-pe:
Li Tai-pe lebte in China von 699 bis 762 nach Christi Geburt. Als ewig trunkener, ewig heiliger Wanderer wandert er durch die chinesische Welt. Kunstsinnige Herrscher beriefen den erlauchten Vagabunden an ihren Hof, und oft genug erniedrigte und erhöhte sich der Kaiser zum Sekretär des Dichters: wenn Li Tai-pe nach einem Zechgelage ihm seine Verse im Morgengrauen in den Pinsel diktierte. Der Kaiser, der den Dichter und Menschen brüderlich liebte, machte ihn zum kaiserlichen Beamten, setzte ihm eine Rente aus und gab ihm als Zeichen seiner höchsten Gnade ein kaiserliches Prunkgewand zum Geschenk - für einen Chinesen damaliger Zeit die höchste Ehrung.
Li Tai-pe schleifte das kaiserliche Gewand durch alle Gossen der Provinz und ließ sich an Abenden voll Trunkenheit als Kaiser huldigen. Oder er hielt, in des Kaisers Kleidern, rebellische Ansprachen an die Trinkkumpane und das herbeigelaufene Volk. Er starb im Rausch, indem er bei einer nächtlichen Bootfahrt aus dem Kahne fiel. Die Legende läßt ihn von einem Delphin erretten, der ihn, während in den Lüften engelhafte Geister ihn betreuen, aufs Meer hinaus und in die Weite der Unsterblichkeit entführt.

Sein Volk vergötterte ihn und errichtete ihm einen Tempel; der kunstreichste der chinesischen Lyriker wurde auch der volkstümlichste. Noch heute genießt er in China, dem klassischen Lande des Literatentums, ein Ansehen, wie es nicht einmal Goethe bei den Deutschen genießt. Während eifrige Kommentatoren fortgesetzt am Werke sind, seinen Versen spitzfindige, tiefsinnige und geistreiche Erklärungen unterzulegen, singen junge und alte Burschen seine unsterblichen Lieder auf den Straßen.

Klabund

aus dem Nachwort von: Li-Tai-Pe. Nachdichtungen von Klabund. 1923

Mittwoch, 13. August 2008

StreetArt, Flingern





Kanadagänse in Düsseldorf

das d. im Namen steht im Übrigen für Düsseldorf - da ich des öfteren in der Nachbarstadt zu Gast bin

bei einer Radtour mitten im angelegten Park Moskauerstraße/Handelszentrum entdeckt > eine Schar ( habe mich inzwischen schlau gemacht ) KANADAGÄNSE






Dienstag, 12. August 2008

Federwelt online

Zeitschrift für Autorinnen und Autoren
August/September-Ausgabe

- Warum so viele Lyrikmanuskripte abgelehnt werden (mit Buchkalkulation am Beispiel eines Lyrik-Titels)
- Hinter den Kulissen: der Jokers Lyrik-Preis und der Lyrikpreis Meran
- Interview mit Alexander Nitzberg und Martina Weber über die Machbarkeit guter Gedichte
- Lyrik lektorieren - eine Unmöglichkeit? u. v. m.
Auszüge im Internet auf http://www.federwelt.de

Sonntag, 10. August 2008

Zitat

"Tu das, was du kannst, mit dem, was du hast, und wo du gerade bist."

Theodore Roosevelt

Freitag, 8. August 2008

Eight Bells Folly

Marsden Hartley ( 1877-1943 )



- 8.8.08 -

Mittwoch, 6. August 2008

Jahrestag von "Little Boy"

Gelöbnis

"Hiroshima ist eine Stadt,
auf die eine Atombombe geworfen wurde.
Hiroshima ist eine Stadt mit vielen
Gedenkstätten für die vielen Toten.
Hiroshima ist eine Stadt,
die sich dauerhaft um Frieden bemüht.
Seht, bitte, die Entwicklung Hiroshimas im letzten Jahrhundert.
Ferne Erinnerungen, bittere Reue
und die Warnungen vergangener Zeiten.
Seht, bitte, was die Bombe brachte.
Leid, Schmerz, Zorn und den Blick in eine ungewisse Zukunft. [...]
Hiroshima wird die Flamme der Hoffnung
im nuklearen Zeitalter hochhalten."

Einsatz von Atomwaffen @ 広島市 Hiroshima City offical website

Dienstag, 5. August 2008

TO BEE THERE



with lavender

Montag, 4. August 2008

Freitag, 1. August 2008

IS LOVE ENOUGH?



Michael Franti & Spearhead live

Das Dschunibert-Prinzip


leere Gedankenfülle No. 13 des Dichters zu Wien
Richard K. Breuer 1668.cc


Nicht, weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Seneca