Sonntag, 10. Februar 2008

Special Cases - Embryo mit drei Eltern

MASSIVE ATTACK!

Britische Forscher haben mit Zellmaterial von drei Erwachsenen einen Embryo hergestellt. Nach künstlicher Befruchtung wurde der Zellkern in die Eizelle einer anderen Frau als der genetischen Mutter eingepflanzt.

Nach einer künstlicher Befruchtung sei der Kern einer Eizelle entfernt und in eine zweite, gespendete Eizelle ohne Kern gepflanzt worden, sagte eine Sprecherin der Universität Newcastle am Dienstag. Der Embryo habe dadurch die DNA der Eltern erhalten. Der Versuch war schon im September 2005 von den britischen Behörden genehmigt worden, was damals für einiges Aufsehen sorgte. Nun wurden die Ergebnisse bei einer Konferenz vorgestellt - in einer Fachzeitschrift publiziert sind sie bislang noch nicht.

Der so entstandene Embryo hat nun also drei Eltern: Zwei, deren Erbgut im Kern steckt, und eine weitere Mutter, von der die Zellhülle und das sogenannte Cytoplasma stammt. Im Cytoplasma schwimmen auch die Mitochondrien, die oft als "Kraftwerke der Zelle" bezeichnet werden. Sie haben ein bisschen eigenes Erbgut - und sie liegen eben außerhalb des Zellkerns. Es gibt mehr als 40 erbliche Krankheiten, die über diese sogenannte mitochondriale DNA weitergegeben werden.
Trägt die mitochondriale DNA der Mutter einen genetischen Defekt, wird er zwangsläufig weitergereicht. Die Forscher hoffen auf neue Wege im Kampf gegen derartige Krankheiten. Bisher wurde der Test nur im Labor vorgenommen und die Embryos nach sechs Tagen wieder zerstört. Die Versuche werden die heftige Diskussion, die nach dem ersten Forschungsantrag im Jahr 2005 entbrannt war, wohl wieder anfachen.

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