Dienstag, 12. Februar 2008

Literatur um 8

ERÖFFNUNGSREDE im Solana Theater

„Wie dort, wo dem Leben Gefahr droht, seine Geheimnisse hervorspringen .../ so müssen wir an den Gebrechen dieser Zeit die Regel ihrer Vollkommenheit lernen .../ Oft wäre zu wünschen, dass die Tagblätter in Stundenblätter auseinandergingen, damit nichts überhört werde und verloren gehe .../ Die Aussagen der Zeit zu erlauschen, ihr Mienenspiel zu deuten und beides niederzuschreiben, wäre ein ehrenvoller Dienst, selbst wenn er nicht gefahrenvoll wäre. Dass er auch dieses ist, vermehrt seinen Reiz, und nur die Schwachheit vermag einer solchen Lockung zu widerstehen. Die Menschen haben Furcht, als wären sie Geschöpfe von nur augenblicklicher Dauer. Darum unterbleibt so vieles Gute in Worten wie in Taten.“
Ludwig Börne zum Schriftstellerauftrag,
„Ankündigung der Wage“ 1818

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