Samstag, 16. Februar 2008

also Zarathustra

Zarathustra in der griech. Namensform Zoroaster, persisch Zartoscht aus Altpersisch Zarathuschtra - Besitzer des goldfarbenen Kamels, war ein iranischer Priester.
Der Zoroastrismus ist eine um 1800 v. Chr. bis 700 v. Chr. vermutlich in Baktrien entstandene, monotheistische (in ihren frühen Ausprägungen auch dualistische) Religion, mit etwa 120.000-150.000 Anhängern, die ursprünglich im iranischen Raum verbreitet war. Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt, die Anhängerschaft im heutigen Indien bezeichnet man auch als Parsen.

Der Religionsstifter war Zarathustra, über dessen Datierung in der Forschung bis heute Uneinigkeit herrscht. Im Zentrum des auf ihn zurückgeführten Glaubens, der aber auf ältere iranische Kulte zurück geht, steht der Schöpfergott Ahura Mazda (daher manchmal auch „Mazdaismus“). Er wird begleitet von unsterblichen Heiligen (Amesha Spenta) sowie von seinem Widersacher, dem bösen Dämon Angra Mainyu (Ahriman).

Obwohl die Zoroastrier mehrere Gottheiten (z. B. Anahita oder Mithra) kennen, ist die Religion grundsätzlich vom Dualismus zwischen Ahura Mazda und Ahriman geprägt: „Und im Anbeginn waren diese beiden Geister, die Zwillinge, die nach ihrem eigenen Worte das Gute und das Böse im Denken, Reden und Tun heißen. Zwischen ihnen haben die Guthandelnden richtig gewählt.“ In der Spätantike war unter den Sassaniden die zurvanistische Variante des Zoroastrismus weit verbreitet, in der der gute und der böse Geist als die Kinder der „unendlichen Zeit“ (Zurvan/Zervan) galten.

Der Zoroastrismus ist eine Schriftreligion und basiert auf der heiligen Schrift Avesta. Gottesbilder sind dem Zoroastrismus fremd. Er kennt allerdings Feuertempel.

Die Amschaspand (Avestisch: Amesha Spenta) sind in der Religion Zarathustras die sechs unsterblichen Weisen, die sieben höchsten Geister im Reich des Lichts, welche Ahura Mazda im Kampf gegen Ahriman zur Seite stehen. Sie sind nach dem Verständnis mancher Anhänger Zarathustras reine Allegorien und werden oft, besonders die beiden letzten, als Güter angerufen, welche Ahura Mazdā gebeten wird, den Frommen zu verleihen.
In den Hymnen Zarathustras, den Gathas, erscheinen sie als die wesentlichen Eigenschaften Ahura Mazdas. Im Verlauf späterer Epochen trat eine zunehmende Personifikation dieser Eigenschaften auf, sodass sie schließlich als Gottheiten in Erscheinung traten.
Sie werden teils mit den folgenden Begriffen wiedergegeben: Tugend, Wahrhaftigkeit, Herrschaft oder Besitz, gute Gesinnung, Demut oder Weisheit, Reife, Gesundheit und Langlebigkeit oder Unsterblichkeit.

Es folgen die sechs Amesha Spenta, denen im Avesta teils Ahura Mazda, teils Spenta Mainyu und teils Sraosha übergeordnet ist. Die jeweils erste Angabe gibt den avestischen, die zweite den neupersischen und die dritte eine deutsche Übersetzung wieder.

1. Vohu manah, Bahman: Guter Gedanke
2. Aša vahišta, Ordibehesht: Beste Wahrhaftigkeit/Rechtschaffenheit
3. Xšathra vairya, Shahrivar: Herrschaft
4. Spenta armaiti, Esfand: Heiliger Gedanke, Heilige Demut/Frömmigkeit
5. Haurvatat, Khordad: Reife, Ganzheit
6. Ameretat, Amordad: Unsterblichkeit
Die genannten sechs Amesha Spentas bezeichnen im gültigen Kalender des Irans sechs Monate des Jahres.

Feuertempel (Atash Kade آتشکده‎ im Iran, Agiary in Indien. Beide Begriffe bedeuten „Feuerhaus“) ist der Verehrungsort im Zoroastrismus.
Feuertempel besteht normalerweise aus einer Halle mit verschiedenen kleinen Räumen, deren heiligster das heilige Feuer beherbergt. Hier vollziehen Priester und Gläubige Rituale und singen Gesänge. Im Zoroastrismus gilt Feuer als reinigende Kraft, und wird mit der Wahrheit (Asha: Recht, Ordnung) identifiziert, und entsprechend mit dem Amesha Spenta Asha Vahishta assoziiert. Es gibt drei Grade des Feuers: Atash Dadgah, Atash Adaran und Atash Behram, wobei letzteres das heiligste ist.

Die ersten Feueraltare wurden vielleicht schon von den Achämeniden erbaut, doch handelt es sich meist um unbedachte Heiligtümer auf künstlichen Erhebungen. Es wurde davon ausgegangen, dass man den Geist Gottes nicht in einen Raum schließen könne. Beispiele fanden sich bei Pontus (so Herodot) und Kappadokien (so Strabo). Der wohl älteste überdachte Feuertempel findet sich bei Kuh-e Khwaja aus seleukidischer oder frühparthischer Zeit, wo das Feuer wohl in einem innersten Heiligtum untergebracht war. Vor allem aus sassanidischer Zeit sind Feuertempel wie Atur Gushnasp auf dem Takht-i Suleiman bekannt. Mit dem Beginn der islamischen Eroberung Persiens wurden die Feuertempel zerstört oder in Moscheen umgewandelt. In neuerer Zeit wurden mehrere Feuertempel rekonstruiert.
Feuertempel befinden sich heute überwiegend in Indien, Iran und Nordamerika.

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