Dienstag, 15. Juli 2008

Blueberry



Der Ursprung des Schamanentums liegt im Ungewissen. Einige Wissenschaftler sind der Auffassung, dass die ersten Schamanen vor etwa 40.000 Jahren in Sibirien lebten. In mehreren Wanderbewegungen zogen sie dann zum Beispiel über die Beringstraße nach Nordamerika, aber auch nach Zentralasien, Indonesien und Australien.
Andere Forscher halten es für wahrscheinlicher, dass Schamanismus eine Glaubensvorstellung ist, die sich vielerorts finden lässt, da sie im Grunde Voraussetzung jeglicher religiösen Offenbarung ist. Diese Schule vermutet, dass Schamanismus in vielen Regionen der Erde bis in die Anfangszeiten der Menschheit zurückzuverfolgen ist.
Heute jedenfalls ist der Schamanismus weltweit verbreitet. In der trockenen Kälte der mongolischen Steppe findet man Schamanen ebenso wie in den Regenwäldern des Amazonas, im australischen Busch, auf den Atollen Polynesiens oder den mexikanischen Wüstengebieten Mexikos.

Schamanentum kann nicht auf vereinfachte Definitionen reduziert werden. Schamanen sind weder im Besitz einer begründeten Doktrin noch einer göttlich offenbarten Religion. Es sind Männer und Frauen, die die Fähigkeit besitzen, ihre Seelen in die Welt der Geister auf die Reise zu schicken. Schamanen treten in einen veränderten Bewusstseinszustand ein, der es ihnen erlaubt, mit versteckten, geheimen Kräften der Natur zu kommunizieren. Dafür bedienen sie sich verschiedener Techniken, die je nach den verschiedenen Völkern variieren: langes Fasten, Gesänge, Tänze und Heilpflanzen.
Gemeinsames Ziel dieser Praktiken ist es, den Schamanen in die Lage zu versetzen, seine Seele vom Körper zu trennen, so dass diese in andere Welten reisen kann. Dort begegnet sie unterschiedlichen Geistern und versucht, sie miteinander zu versöhnen.

Traditionell war diese Fähigkeit Dienst in und an der Gemeinschaft, sie war integraler Teil der Bewältigung von Problemen wie Hungersnot, Unwetter, Krieg oder Krankheit. In dieser Hinsicht ist der Schamane ein formierendes Element für den Zusammenhalt der Gruppe. Er ist zugleich eine spirituelle Führungsperson, gesellschaftlicher Angelpunkt und Heiler. Dadurch, dass er sein Wissen an jüngere Generationen weitergibt, trägt er entscheidend zu dessen Fortbestand sowie zur Aufrechterhaltung der kulturellen Identität seines Volkes bei.

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